Foodie

Eine versteckte Perle im Naturparadies

Eingerahmt von Wiesen, Feldern und lichten Wäldern schmiegt sich das Backsteinensemble, dessen Ursprünge bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreichen, malerisch in die romantische Landschaft am Elbe-Lübeck-Kanal. Das Gutshaus mit den Scheunen und die Ländereien wurden damals landwirtschaftlich genutzt. Gut 250 Jahre später wurde das Ensemble aufwändig restauriert und in ein Landhotel mit rund 30 Zimmern umgewandelt.Heute noch ist die ehemalige Struktur der Anlage mit der Scheune für die Kutschen und Pferde sowie der Kuhstall und das Backhaus erkennbar.

Nicht nur die einmalige Lage des Hauses begeistert die Gäste, zu denen unter anderem das schwedische Königspaar gehörte, auch die Gourmetküche kann in paradiesische Zustände versetzen.

Küchenchef Dirk Werner, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat, erfreut schon seit 2006 die Gäste im Friederikenhof mit seinen Kreationen. Zu seinen vorherigen Stationen gehören das Romantik Hotel Historischer Krug in Oeversee, das Landhaus Stricker auf Sylt sowie das Romantik Hotel Jagdhaus Waldfrieden in Quickborn. Ein Fokus liegt auf der Regionalität. So kommen rund 60 Prozent der Produkte von Direkterzeugern aus Schleswig-Holstein.

Eine gelungene Komposition: Wildgarnelen, Rote Bete Carpaccio, Apfelconfit und Frissée: Foto: Carola Faber
Eine gelungene Komposition: Wildgarnelen, Rote Bete Carpaccio, Apfelconfit und Frissée: Foto: Carola Faber

Speisen bei Kaminfeuer

Während die Gäste dem Prasseln des Kaminfeuers lauschen, wird zur Einstimmung eine Tranche vom Sattelschwein an einer gefüllten Minipaprika mit Walnüssen und frittierter Petersilie gereicht.

Die Vorspeise besteht aus einer charakterstarken Kombination von gebratenen Wildgarnelen, Rote Bete Carpaccio, Apfelconfit und Frissée. Die zarten Noten von Chili, Rosmarin, Ingwer und Thymian finden eine wunderbare Ergänzung in einem würzigen 2018 Johannisberger Riesling feinherb der Weingüter Wegeler. Fruchtige Nuancen, wie Weinbergpfirsich und Holunder mischen sich mit der fein eingebundenen Säure und der Vollmundigkeit des Tropfens aus dem Weinkeller des Hauses.

Es folgt eine elegante Essenz vom Perlhuhn mit Steinpilzravioli und Staudensellerie. Wieder sehr gut gewählt, schenkt Restaurantleiter Ole Reines dazu einen 2018 Gérard Bertrand Réserve Spéciale Chardonnay ein. Hier betören das komplexe Aroma aus Früchten und Blumen, die Mineralik sowie der lange Abgang.

Speisen im gemütlichen Fachwerk-Ambiente. Foto: Carola Faber
Speisen im gemütlichen Fachwerk-Ambiente. Foto: Carola Faber

Sehr zartes Hirschcarpaccio aus der Lüneburger Heide, verfeinert mit Rapskernöl, Apfelconfit und Feldsalat wird umspielt von einem trockenen 2019 Rosé Dr. Koehler Doktorspiele. Aromen der Walderdbeere sowie der frische Körper, Kräuter und etwas Zitrus betören in dem prägnanten Rosé. Auf den Punkt gegart gelingt das köstliche Medaillon vom Seeteufel mit Thymianschaum und Kürbis-Graupenrisotto. Diese kreative Kombination erhält durch einen 2019 Les Cornes Riesling trocken vom Wachenheimer Weingut Dr. Bürklin-Wolf einen ebenbürtigen Partner, der gleichermaßen durch seine Fruchtfülle, Frische und Eleganz überzeugt.

Jeder Wildliebhaber würde bei der rosa gebratenen Rehkeule aus Rondeshagener Jagd im Zusammenspiel mit Kräuterseitlingen, Wirsing und Kartoffelpüree ins Schwärmen geraten. Wieder ein Volltreffer mit der Weinbegleitung: ein 2016 Hofgarten Spätburgunder trocken vom Weingut Freiherr von Gleichenstein. Trotz seiner Jugendlichkeit wirkt der Pinot Noir mit seinen feinen Nuancen der Schattenmorelle am Gaumen rassig und vielschichtig.

Das Schokoladenmalheur mit Zwetschgenröster und Vanilleeis wird durch einen geschmacksintensiven Lustau Deluxe Cream Capataz Andrés begleitet. Sein Aromenspiel aus getrockneten Pflaumen, Kaffee und Nüssen verleihen dem Dessert eine zusätzliche Ebene. Zauberhaft.

Der Friederikenhof bietet eine gelungene Verbindung zwischen Gourmetküche und landschaftlicher Idylle. Foto: Carola Fabe
Der Friederikenhof bietet eine gelungene Verbindung zwischen Gourmetküche und landschaftlicher Idylle. Foto: Carola Fabe

Information:

Friederikenhof: https://www.friederikenhof.de/

Fotos: Carola Faber

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