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Bordeaux: Fine Smoke in der Welthauptstadt des Weins

Unseren Stadtspaziergang starten wir vor der traditionsreichen Börse von Bordeaux. Die Grande Nation inszeniert als Begrüßungsritual vor dem Place de la Bourse die hohe Kunst architektonischer Illusion: Mit Blick auf deren Prunkfassade überrascht eine spektakuläre Wasserfläche, die größer erscheint als die majestätischen Brunnenbecken von Schloss Versailles. Das passt du dem ein wenig selbstverliebten schönen Bordeaux im Südwesten Frankreichs.

Wie vor einem gigantischen Spiegel kann man sich In deren magischem „Miroir d’Eau“ bestaunen: für uns ein bezauberndes Entree, um den Rauchschwaden einer Lieblingszigarre spielerisch nachzusinnen. Beim Bummel durchs einstige Hafenviertel der 250.000-Einwohnerstadt entdecken wir das alteingesessene Antiquitätengeschäft Pipat. Im Schaufenster überraschen neben exotischen Kolonialwaren kostbare Rauchutensilien aus dem 19. Jahrhundert. Diese Preziosen lassen einen erahnen, mit welcher Eleganz einst das Zigarrenrauchen in Bordeaux zelebriert wurde.

Zigarrenclub von Bordeaux: Passion für Habanos. Foto: Gabriela Greess
Zigarrenclub von Bordeaux: Passion für Habanos. Foto: Gabriela Greess

Nebenbei empfiehlt man uns das Restaurant La Tupina, wo Chef Jean Pierre Xiradakis für Aficionados einen schönen Tisch im Außenbereich reserviert. Der Starkoch, selbst passionierter Zigarrenraucher, führt auf Bordeaux’ Gourmet-Meile sein uriges Restaurant mit kreativer regionaler Bio-Küche. Da brutzelt das Fleisch glücklicher Rinder noch in gusseisernen Kochkesseln über offenen Feuerstellen.  

Wir widmen aber erst einmal gute drei Stunden dem Besuch des spektakulären Weinmuseums, dem neuen Wahrzeichen von Bordeaux. Die Cité du Vin bietet auf acht Etagen einen so innovativen wie imaginären Streifzug durch die Weinkultur aller fünf Kontinente. Das wie eine stilisierte Rebe am Ufer der Garonne thronende Museum lässt einen mit allen Sinnen in die Welt der Weine eintauchen: dank eines multimedialen Konzepts, aber auch Blindverkostungen in kleinen Gruppen sowie als krönender Abschluss die Einkehr in die sensationelle Panorama-Degustationsbar. Spätestens dort entfacht sich die Diskussion, zu welchem Wein wir unsere nächste Zigarre genießen werden.

Wir haben vorgesorgt und uns in einem Tabakfachgeschäft nahe der Oper eine exzellente Maya Selva Cigar besorgt. Die empfiehlt uns in der „La Civette Ha-vane“ der liebenswerte Monsieur Dutreuil. Für den Genuss der feinen Torpedo aus der Produktion der franco-honduranischen Produzentin hat er gleich die passende Adresse parat: die Comfort-Lounge des in Frankreich höchst angesehenen Weinkenners Hervé Valverde, der einst im Gourmet-Team von Präsident Giscard D’Estaing beschäftigt war.

Cedric Janvier, Eigentümer des Hotel de Sèze an dem Place de la Madeleine. Foto: Gabriela Greess
Cedric Janvier, Eigentümer des Hotel de Sèze an dem Place de la Madeleine. Foto: Gabriela Greess

Hervé ist Chef des Zigarrenclubs Le Bordeaux Havane Club und empfängt in seinem Restaurant Le Bistro du Sommelier mit großer Herzlichkeit. Ein Taxi bringt uns in die Rue Georges Bonnac. Wir genießen die regionale Haute Cuisine von Bordeaux und schmauchen danach die Flor de Selva No. 15 auf der Terrasse. Eine Treppe führt zur Cigar Lounge, einem Separee mit Club-Charakter.

Hervé empfiehlt aus seinem Top-Weinkeller zur Zigarre einen leichten Bordelais-Rosé. Dann stellt er uns Frédéric Tournebise vor, Gründungsmitglied des 1993 aus der Taufe gehobenen Zigarrenclubs: in Frankreich die traditionsreichste Vereinigung für Freunde des Habanos-Genusses. Fred entdeckte durch persönliche Begegnungen mit Zino Davidoff 1973 seine Passion für kubanischen Zi-garren entdeckt. Heute ist er mit seinem enzyklopädi-schen Wissen gefragt als Zigarren-Referent wie Experte bei Auktionen und Erbnachlässen. Als Domizil für Zigarrengenießer empfiehlt sich das traditionsreiche Hotel de Sèze an dem Place de la Madeleine. In Laufnähe findet man gemütliche Weinbars mit Straßenausschank und eine Top-Vinothek.

Die elegante Cigar Lounge unserer Luxus-Herberge ist ein Geheimtipp; genauso wie die Haute Cuisine des privat geführten Boutique-Hotels. Bei schönem Wetter sollte man am malerischen Ufer der Garonne in die Gartenwirtschaft La Guinguette chez Alriq einkehren. Unter schattigen Bäumen werden leckere Pasteten serviert, es gibt feinen Bordeaux-Wein und bei Life-Musik kann man eine Zigarre genießen.

Genuss im Freien im La Guinguette Chez Alriq. Foto: Gabriela Greess
Genuss im Freien im La Guinguette Chez Alriq. Foto: Gabriela Greess

Ein weiteres Highlight ist das größten Tabakfachgeschäft von Bordeaux. Ein Taxi bringt einen von der City in knapp 20 Minuten zum Le 421 im Vorort Eysines. Dort überrascht ein außergewöhnlicher Walk-In-Humidor nebst einer großzügig angelegten Comfort-Cigar Lounge. Top-Service rund um die Zigarre ist garantiert und man draußen wie drinnen mit viel Platz-freiheit seiner Lust an der Zigarre frönen.


Informationen:

Le 421:
www.brasseriele421.fr

Le Bistro du Sommelier
www.brasseriele421.fr
 
La Guinguette chez Alriq
www.laguinguettechezalriq.com

La Tupina
www.latupina.com

Boutique-Hotel de Sèze
www.hoteldeseze.com

Bordeaux Tourismus
www.bordeaux-tourismus.de

Fotos: Gabriela Greess

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