Und tatsächlich: Wer einmal den neuen Quercia al Poggio Chianti Classico DOCG 2018 geöffnet und begeistert genossen hat, wird nicht umhinkönnen, diesem nicht filtrierten Biowein mit 14 % Alkoholgehalt herausragende Qualität zu bescheinigen. Er beeindruckt durch Frische, Fruchtigkeit, seine harmonische Ausgewogenheit und löst einfach genießerische Freude aus. Klar, dass auch die Weinkritik hier nicht zurücksteckt. So vergab der Falstaff schon 91 Punkte für den aus 80 % Sangiovese sowie 20 % Ciliegiolo, Canaiolo, Malvasia Nera und Colorino bestehenden Topwein. 70 000 Flaschen werden auf dem imposanten, enormen 100 Hektar großen Landgut jährlich abgefüllt.
Erst einmal jedoch mussten die Trauben per Hand gepflückt werden, gelangten zur Vinifizierung in Stahl und Zement bei kontrollierter Temperatur, um dann 18 Monate in Eichenfässern von 27 Hektoliter, vor allem aber in neuen und alten Eichenfässern von nur 500 Liter Fassungsvermögen zu reifen. Hergestellt wird dieser Wein, der das Rückgrat der Weinproduktion auf Quercia al Poggio darstellt, schon seit 1997, also von Anfang an.
In jenem Jahr hatte die Familie Rossi das herrliche Landgut im Chianti Classico-Gebiet erworben. Es liegt in 400 m Höhenlage im Ortsteil Monsanto der Gemeinde Barberino Val d`Elsa erworben, die seit 2019 Teil der Neugemeinde Barberino Tavarnelle ist. Das Zentrum von Quercia al Poggio bildet ist eine ländliche, im 17. Jahrhundert entstandene bäuerliche Siedlung, die teils auch als Ex-Konvent der Vallombrosaner-Mönche aus dem nahen Prachtkloster Badia a Passignano diente. Und tatsächlich wurden hier Chianti Classico-Weine auch schon seit 1969 hergestellt. Dennoch kamen Michela und Vittorio damals nicht umhin, erst einmal das gesamte Weingut gründlich zu renovieren.
Dies bedeutete viel Arbeit: Dazu zählten die Neubepflanzung von 15 Hektar Weinbergen, der Umbau zur heute hochmodernen Cantina und die Auswahl der richtigen Holzfässer, um sowohl der Sangiovese-Traube wie auch den anderen Rebsorten auf den Weinbergen die bestmöglichen Entfaltungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Gleichzeitig ist Quercia al Poggio bis heute eine Art Naturreservat – mit viel Waldbestand, Olivenhainen und Weinbergen, ideales Terrain, um biologische Landwirtschaft zu betreiben. Heute werden auf den neuen Weinbergen Sangiovese, Ciliegolo, Colorino, Canaiolo und Malvasia Nera kultiviert. Dabei werden die neuesten Weinbaumethoden und wissenschaftlichen Recherchen zu Terroir und Klonen berücksichtigt. Denn Respekt vor dem Terroir ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Die Weinberge liegen zur Hälfte in Nordrichtung mit Blick auf Barberino Val d`Elsa, zur andere Hälfte in Richtung Castellina in Chianti. Die gleichförmig gute Qualität der kalkreichen Böden, teils sogar auch Galestro, sowie die Hangausrichtungen und das dank des baumreichen Ambientes besondere Mikroklima garantieren den Erfolg. Aber auch der Blick zum Himmel hilft. Denn nicht nur zur Mazeration (20 bis 35 Tage) werden die Mondphasen genauestens beachtet. Heraus kommen wunderbare, voll zertifizierte Bioweine: eine echte, formidable Entdeckung!
Natürlich kann die Familie Rossi dem regulären Chianti Classico DOCG 2018, der für unter 20 Euro für die 0,75 l-Flasche und auch als Magnum-Version im Handel ist, mühelos noch einiges draufsetzen. Da wäre erst einmal der ebenso wunderbare Quercia al Poggio Chianti Classico Riserva DOCG 2016, ein reiner Sangiovese, der dann allerdings 24 Monate in 500-Liter-Eichenfässern und großen 27-Hektzoliter-Fässern reift. Hier sollten Interessierte sich beim Kauf sputen, denn es werden jährlich im Schnitt nur 7000 Flaschen dieses wunderbaren Bioweins abgefüllt.
Die bisher schon verliehenen 91 Punkte für diese Riserva dürften sich bei einer geringen Wartezeit von nur drei bis vier Jahren noch deutlich steigern. 2024 oder 2025 sollte dieser 2016er am besten munden! Und natürlich wartet Quercia al Poggio auch mit einer veritablen Gran Selezione auf. Nur etwa 3000 Flaschen jährlich werden vom Quercia al Poggio Chianti Classico Gran Selezione Vigna Le Cataste aufgelegt. Und natürlich wird bei diesem Spitzenprodukt der Kanon der biologischen Landwirtschaft bis ins kleinste Detail befolgt. Diese Bio-Gran Selezione (14 % Alkohogehalt), deren Trauben auf den Galestro-Böden des Weinbergs Le Cataste gediehen, reifte zuvor satte 36 Monate ins große 27-Hektoliter-Eichenfass. So entsteht ein eleganter Wein mit großer, komplexer Struktur.
Nicht genug damit: Aufmerksamkeit verdient auch der Quercia al Poggio della Pieve 2015, ein Rosso di Toscana IGT nur aus Ciliegiolo-Trauben, von dem jährlich gerade 2000 Flaschen abgefüllt werden. 18 Monate reift er im Eichenfass und muss dann noch 12 Monate in der Flasche lagern, eher er Marktreife erhält. Und natürlich produziert Quercia al Poggio auch einen Vinsanto DOC. Dieser bernsteinfarbene Dessertwein aus 80 % Malvasia Bianca, 15 % Verdea (San Colombano) und 5 % Sangiovese reift fünf bis sechs Jahre in Eichen- und Kastanienholzfässchen verschiedenster Größe. Ihn sollte man bei einem Besuch ebenso probieren wie das auf Quercia al Poggio hergestellte Bio-Olivenöl. Und dank der wunderbaren Übernachtungsangebote samt Swimmingpool und Tennisplatz sind auch die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Aufenthalt ideal – die perfekte toskanische Gastlichkeit ist natürlich inklusive.