Tatsächlich gibt es eine Zugverbindung welche die beiden Städte Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt verbindet. Für gerade Mal 40 Euro lassen sich die knapp 1200 Kilometer bereisen – allerdings ist die Reisezeit mit rund 36 Stunden ganz schön happig. Ebenso sollte man auf halber Strecke vielleicht ein Auge auf einen Besuch der Städte Đà Nẵng (Da Nang) und Hội An (Hoi An – dt. etwa: ruhige Gemeinschaft oder friedvoller Versammlungsort) werfen.
Marinebasis für die US-Streitkräfte
Da Nang, die fünftgrößte Stadt Vietnams, zu Zeiten der französischen Kolonialherrschaft auch unter dem Namen „Tourane“ bekannt, war für das Land wegen seines Naturhafens einst ein wichtiger Handelspunkt. Strategisch wichtig wurde die Stadt am Südchinesischen Meer besonders während des Vietnamkriegs als Marinebasis für die US-Streitkräfte.
Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei, heute hat der Hafen dennoch seine zentrale Bedeutung für die Region behalten, sogar ausbauen können. Viele Produkte wie Reis, Tee oder auch Trockenfisch werden aus der hiesigen Land- und Fischwirtschaft exportiert. Ebenso hat sich das nur wenige Kilometer entfernte Nachbarland Laos als wichtiger Partner für die Abwicklung des Exportgeschäfts erwiesen.
Zu den Marmorbergen
Doch all dies spielt für Besucher der Stadt nur eine untergeordnete Reihe. Diese sind eher auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Drachenbrücke, welche den Fluss Han überspannt. Sie ist durch die gelbe Farbe und die geschwungene Form schon aus der Ferne zu erkennen. Vom Cham-Museum über das Surfer-Paradies China-Beach zieht es die Touristen vor allem an einen Punkt in der Stadt: zu den Marmorbergen.
An der Stadtgrenze von Da Nang steht eine Gruppe von fünf Felsformationen, in denen Bildhauer einst Marmor abbauten um buddhistische Statuen zu erstellen. Heute wird kein Marmor mehr aus den Felsen gewonnen, alles was das Land für Statuen benötigt, wird mittlerweile aus China importiert.
Unterirdische Höhlen
Der größte der fünf Berge ist der Thuy Son, der Wasserberg. Und eben in diesem befindet sich die Am Phu-Höhle, welche sich als absolutes Besuchermagnet entwickelt hat. Die Höhle wurde im 19. Jahrhundert durch König Minh Mang entdeckt und mit „Am Phu“ (vietnamesisch für „Hölle“) betitelt.
Während der obere Teil des Berges als Himmel gilt, durchqueren Besucher der Höhle zunächst unterirdische Höhlen, die die Hölle darstellen sollen. Die Höhle wurde 2006 für Touristen geöffnet und die Felsformationen, Stalaktiten und stockdunklen Tunnel sind mit Figuren und Altären versehen, die von lokalen Künstlern geschaffen wurden.
Hội An mit Frosch am Spieß
Unweit von Da Nang liegt der eher beschauliche Ort Hội An, der mit etwa 75.000 Einwohnern an der Mündung des Sông Thu Bồn etwa 30 Kilometer südlich Besucher anlockt. Tatsächlich erwacht das Leben auf den Straßen des Ortes eher gegen Abend. Dann sind alle Geschäfte hell erleuchtet und dutzende Restaurants brutzeln für die esswütige Klientel.
Tausende Lampions erleuchten das Treiben und auch auf dem kleinen Fluss queren dutzende mit Leuchten ausgestattete Boote und fahren Touristen im Schneckentempo von Ufer zu Ufer. An den kleinen Ständen am Fluss lässt sich auch durchaus der eine oder andere Snack genießen: Von Früchten über frittiertem Gemüse oder auch gerne Mal ein Frosch am Spieß.
Vietnamese Bamboo Circus
Auch direkt in der Innenstadt am Fluss liegt das Zelt des „Vietnamese Bamboo Circus“. Was sich vielleicht zunächst unspektakulär anhört, entpuppt sich jedoch als Akrobatikveranstaltung mit musikalischer Untermalung, welche wahrhaft fasziniert. Die Musiker sind Teil des Geschehens und des storytellings vietnamesischer Geschichte auf der Bühne. Eine absolut zu empfehlende Darbietung!
Und danach lässt es sich vortrefflich durch das bunte Treiben auf Hội Ans Straßen schlendern, vielleicht geht es dann noch in eines der vielen Restaurants, welche lokale Kulinarik mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten…
Informationen:
Marmorberge: www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/stadte/da-nang/sehenswurdigkeiten/marmorberge-non-nuoc.html
Vietnamese Bamboo Circus : www.luneproduction.com/vietnamese-bamboo-circus
Anreise:
Mit Vietnam Airlines erfolgt die Anreise aus Deutschland in der Regel mit einer Boeing 787, dem sogenannten Dreamliner. Vietnam Airlines gehört zu den führenden 4-Sterne-Airlines der Welt: www.vietnamairlines.com
Fotos: Michael Schabacker