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Elbas Südküste

Was anfangs kurios war, entwickelte sich rasch zur Leidenschaft: Die Eselinnen Ambra und Titina kamen hinzu, schließlich wurde 2013 mit Rosina die erste Eselin geboren. Und seither geht es mächtig bergauf mit Luca Giusti Anwesen im beschaulichen grünen Vorort Filetto (Traversa di Via Filetto 421/b), der sich östlich Marian di Campo anschließt. In dieser grünen, von zwei kleinen Teichen bewässerten Oase Lädt Luca Giusti heute in seine Somareria dell`Elba, Elbas ersten und einzigen Eselhof.

Allein schon das nach den Prinzipien der Biodiversität entwickelte Hofgelände ist ein Erlebnis. Die einstige Scheune wurde zum Museum „Elba, wie es einmal war“ und zeigt hunderte historische Exponate des einstigen bäuerlichen Lebens auf der toskanischen Insel. Rund um einen riesigen alten Feigenbaum grasen friedlich die Esel, die man natürlich zu Ausflügen mieten kann. Luca bietet diverse Touren und Tagestouren an: Man rietet entspannt durchs Tal der Mühlen (Valle dei Mulini), bricht zu Exkursionen zum Bio-Watching oder Archäo-Watching auf oder reitet auf dem Rosmarinweg des neuen Küstenwanderwegs Via dell`Essenza.

Hafen Marina di Campo. Foto: Ellen Spielmann
Hafen Marina di Campo. Foto: Ellen Spielmann

Höchst beliebt bei Touristen ist der Ausflug von Marina di Campo ins Dörfchen San Piero in Campo. Dort öffnet nahe der romanischen Kirche San Nicolò an der Via Cavour 73 das MUM, das Museo Mineralogico e Gemmologico Luigi Celleri. Es zeigt vor allem ein für Elba hochgradig wichtiges, wertvolles Mineral: Elvait! Dieses nach dem Fundort, der Insel Elba und exakt in der Talschlucht Fonte del Prete zwischen San Piero und Sant`Ilaria in Campo benannte Mineral gehört zur Turmalin-Gruppe, ist ein hochwertiger Turmalin-Edelstein.

Si fa quell`che si sa, ma si sa, che quell si fa!

Im wunderschön neu hergerichteten Museum fühlt man sich dann gleich auch eher wie in einem Juwelierladen. Hier leuchten die Turmaline in blau, grün, gelb, rosa, rot und sogar violett! Zu bestaunen ist ebenfalls das ebenfalls nach Elba benannte, seltene Mineral Ilvait. Die Kristalle leuchten mit einem matten Metallglanz. Und schließlich darf hier natürlich auch nicht jener Granit fehlen, der in der Nachbargemeinde Cavoli schon in der Antike abgebaut wurde und Roms Prachtbauten zierte. Einmal in San Piero angekommen, sollte man dann unbedingt der Osteria Cacio e Vino an der Via della Porta 12 die Aufwartung machen.

Pasta in der Osteria Cacio e Vino. Foto: Ellen Spielmann
Pasta in der Osteria Cacio e Vino. Foto: Ellen Spielmann

Draußen und auch drinnen wird hier Elbas herrliche Traditionsküche geboten, dazu auch die wunderbaren Weine und das „Biretta“ („Bierchen“) der Azienda „Piano B“ aus Portoferraios Vorort Schiopparello. Es sind aber auch das sehr gute sardische Bier „Ichnusa“ (filtriert und unfiltriert) oder Nastro Azzurro im Angebot. Unbedingte Vorbestellung ist angesagt, denn das Cacio e Vino ist höchst intensiv nachgefragt! Gedacht und serviert wird nach dem Motto des Hauses: „Si fa quell`che si sa, ma si sa, che quell si fa!“ Zu gut Deutsch: „Man macht das, was man weiß, aber wer weiß, was man (dann) macht!“

Die Resultate sind großartig: Vor allem die Gerichte mit Wildschwein (cinghiale) überzeugen, ob nun die Papardelle al Cinghiale, di Costolette di Cinghiale oder Cinghiale Marimana. Selbstverständlich sind auch die Fischgerichte großartig. Sogar die klassische „Sburrita“ mit Kabeljau wird als Antipasto serviert. Unbedingt testen sollte man auch die „Polpetti di scoglio con fagioli“. Viele Gerichte werden auch mit Mangold (bietola) serviert.

Sicht auf Marina di Campo. Foto: Ellen Spielmann
Sicht auf Marina di Campo. Foto: Ellen Spielmann

Zurück in Marina di Campo konzentriert sich das gesamte Dorfleben am mit 1,4 km längsten Sandstrand der Insel Elba. Beste Eisdiele im Ort ist die mehrfach ausgezeichnete Gelateria Ghibli an der Piazza Torino 5. Die beste Bar ist die Bar Il Veliero an der Piazza della Vittoria 35, wo gleich nebenan Elbas berühmter Uhrenhersteller Locman seinen Hauptsitz hat. Berühmt sind vor allem auch die Taucheruhren von Locman – weit mehr als „nur“ ein Luxusartikel der Extraklasse.

Jura-Student Silvio Berlusconi

Und schließlich besitzt Marina di Campo mit dem Ristorante „Kontiki“ an der neuen Mole, wo heute auch die Fährschiffe nach Pianosa sowie das Charterboot „Mickey Mouse“ zu Exkursionen entlang Elbas Südküste ablegen, auch jenen Ort, an dem ein berühmter, kürzlich verstorbener Ministerpräsident Italiens seine Karriere startete: Der Jura-Student Silvio Berlusconi trat hier, wo bis heute täglich Live-Musik ertönt, in den 1950er Jahren als Schlager- und Schnulzensänger auf, intonierte etwa den Sehnsuchts-Gassenhauer „Quando, Quando, Quando?“, um dann später auch auf Kreuzfahrtschiffen aufzutreten.

Thunfisch im Bagni Pineta. Foto: Ellen Spielmann
Thunfisch im Bagni Pineta. Foto: Ellen Spielmann

Richtig gut ist das Hotel Punto Verde an der Viale degli Etruschi 207. Erster Grund sind die zwei großen Parkplätze des Hotels, ein großes Plus in Marina di Campo. Zweiter Grund ist das wunderbare, auf der Terrasse eingenommene Frühstück, das alle Wünsche mehr als erfüllt. Dritter Punkt sind die 34 Zimmer, die sich auf 3 Etagen verteilen. Vierter Punkt ist der überaus freundliche Service der jungen Hotelcrew, die sich auch den Zielen der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt.

Gärten am Meer

Und schließlind ist es auch nur fünf Minuten bis zum Strand. Dort öffnen Bar und Ristorante (ab 20 Uhr) des Stabilmento Balneare „Bagni Pineta“. Hier am Lungomare Nomellini 442 sitzt man etwas abseits vom Trubel perfekt mit Blick aufs Meer, genießt einen Aperol Spritz, Tunfischsteaks und -salate, ein Rinderfilet oder frisch zubereiteten Fisch. Unbedingt empfehlenswert!

Im Bagni Pineta: Rinderfilet. Foto: Ellen Spielmann
Im Bagni Pineta: Rinderfilet. Foto: Ellen Spielmann

Sehr zu empfehlen ist zudem auch der Abstecher ins nahe, schon zur Gemeinde Capoliveri gehörende Lacona. Auch dort locken die Sandstrände und zahlreiche Campingplätze unter Pinien und Zypressen. Ein Campingplatz der besonderen Art ist indes „Orti di Mare“. Diese „Gärten am Meer“ bieten auch luxuriöses Glamping. Zudem nutzen zahlreiche Camper-Fahrzeuge aus Deutschland und der Schweiz dies viel Privatsphäre bietende Areal, weil es einfach Großartiges zu bieten hat.

Denn der Campingplatz ist auch ein landwirtschaftlicher Bio-Betrieb. Im Hoflanden an der Straße Via dei Vigneti 522 werden frisches Gemüse, Obst und Salate verkauft, Mandelmilch ist ebenso im Angebot wie herrliches Eis aus eigener Produktion. Und im hauseigenen Bistro speist man auch als Nicht-Campinggast perfekt.


Informationen:

Hotel Punto Verde: www.puntoverdehotel.it/de

Camping/Glamping/Hoflanden/Bistro „Orti di Mare“: www.ortidimare.it/de

Ristorante des Stabilmento Balneare „Bagni Pineta“: www.bagnipineta.it/il-ristorante

Bar Il Veliero: www.facebook.com/people/Bar-IL-Veliero-Controvento-/100063675153080

Ristorante/Terrassenbar „Kontiki“: www.ristorantekontiki.it

Somareria dell`Elba: www.somareriadellelba.com

Museo Mineralogico e Gemmologico Luigi Celleri: www.museomum.it

Motobarca „Mickey Mouse“: www.facebook.com/motobarcamickeymouse/?locale=de_DE

Marina di Campo, San Piero, Lacona, Elba und Parco Nazionale Arcipelago Toscano: www.parcoarcipelago.info, www.islepark.it

Weitere kulinarische Tipps: www.vetrina.toscana.it

Fotos: Ellen Spielmann

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