Seit Januar 2018 leitet Gastgeber Olaf Paulat das Landhaus Severin*s am Morsum Kliff, ist verantwortlich für die 13 gemütlichen Zimmer (zwischen 20 und 35 Quadratmeter) und die Gästebetreuung. Es ist ein „fast“ unbekannter Ort, die Landschaft am Munkhoog, dem weit von Westerland entlegenen Punkt der Insel unweit des Hindenburgdamms. Als eines der ältesten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins, ist das Morsum Kliff Repräsentant und Zeitzeuge der Periode der letzten zehn Millionen Jahre. Obschon erdgeschichtlich von unschätzbarem Wert, sollten im vergangenen Jahrhundert Erdschichten zum Bau des Hindenburgdamms (Bauzeit 1923 bis 1927) abgetragen werden. Glücklicherweise wurde dies durch eine private Initiative verhindert und das Kliff blieb der Insel erhalten.
Nationaler Geotop
Und so haben die vergangenen gut einhundert Jahre, die Winde, Stürme und klimatischen Extreme, das Kliff auf seine ganz eigene Art geformt. Im Abendrot ist dieser Ort fast magisch, verzückt durch seine wilden Formen und die Lage direkt am Wattenmeer. Seit 2006 ist das Morsum Kliff „Nationaler Geotop“, im Volksmund gerne „Fenster zur Erdgeschichte“ genannt. Per Definition sind Geotope Orte, welche wegen ihrer Schönheit, Eigenart oder ihres hohen wissenschaftlichen Wertes für die Entwicklung der Erde und des Lebens eine besondere Bedeutung haben.
Und dass dies ein solcher Ort ist, daran besteht absolut kein Zweifel. Belegt wird dies erdgeschichtlich durch die Formation und Bewegung eiszeitlicher Gletscher, welche ursprünglich flach liegende Ablagerungen des Tertiärs schräg stellten, in mehrere Schollen zerlegten und diese dann aufeinander schoben. In den verschiedenen Erdschichten fanden Paläontologen in den vergangenen Jahrzehnten zum Beispiel Leitfossilien im Glimmerton wie Ochsenherzmuscheln oder Helmschnecken. Diese Funde waren und sind Indikatoren und Beleg für die klimatischen Bedingungen Sylts vor Millionen von Jahren.
Vielfältiges Pflanzenwachstum
Doch neben dieser erdgeschichtlichen Relevanz des Kliffs, begeistert vor allem die Tier- und Pflanzenwelt die Fußgänger im Naturschutzgebiet. Auf der angrenzenden Geest entstanden Heiden durch die „Heidewirtschaft“. Typisch für diesen Teil der Insel sind spezialisierte Pflanzenarten wie Besenheide, Krähenbeere, Lungenenzian oder auch die Moorlilie. Die Nährstoffarmut am Morsumer Kliff ist nicht die beste Grundlage für ein vielfältiges Pflanzenwachstum, umso mehr verblüfft hier die florale Vielfalt. Viele seltene, trockenheitsliebende Insekten wie die Bläulinge (Schmetterlingsart) sind hier zu finden.
Eingebettet in dieses kleine Paradies liegt das Landhaus Severin*s Morsumer Kliff. Es ist eine unbeschreibliche Ruhe und Romantik, die diesen Ort und damit das kleine Hotel umgeben. Für Ruhesuchende, Naturliebhaber und Paare ein perfekter Ort. Doch auch für kulinarisch Interessierte bietet das Landhaus die eine oder andere Überraschung.
Sylter Royal und Steinbutt
Auf der Karte finden sich die „Inselklassiker“ wie Sylter Royal Austern mit Rhabarbervinaigrette, Sylter Pasta mit Miesmuscheln oder auch einfach nur eine Nordseekrabbensuppe. Doch die Karte des À-la-carte Restaurant (Platz für bis zu 70 Personen) ist wahrlich vielfältig(er): vom Roastbeef mit Bärlauchkruste, Wiener Schnitzel (vom Weidekalb), Steinbutt & Pulpo, pochiertem Kabeljau, Kalbsrücken mit Gorgonzolasauce oder auch geschmorter Lamm Haxe ist hier für so ziemlich jeden Geschmack etwas dabei.
Eine Empfehlung ist übrigens auch das Frühstück im Restaurant des Hotels. Oder wer lässt sich nicht gerne von einem „Morsum Kliff“ Müsli, Morsumer Eiersalat, Nordseekrabben mit Cocktailsauce, Matjestartar mit Apfelschmand und hausgemachten Smoothies verwöhnen? Und was sich, gerade in den warmen Monaten des Jahres anbietet, ist ein kleiner kulinarischer Aufenthalt auf der Terrasse vor dem Hotel!
Hinweis zur Kulinarik und Veranstaltungen im Hotel:
Bereits seit dem 7. März und noch bis zum 14. April verwöhnt Küchenchef Markus Pertgen mit seinem farbenfrohen Landhaus Frühlingsmenü mit Eiersalat vom Wachtelei, Pochiertem Kabeljau oder Rosa gebratenem Kalbsrücken sowie Rhabarberkompott und Sorbet die Gäste des Hauses. Auf Anfrage lässt sich der Genuss des besonderen Menüs (€55 p.P.) und inklusive Weinbegleitung (€70 p.P.) abrunden.
Am Sonntag, 3. April empfängt das Team die Autorin Eva Ehley zur Lesung (14:00-16:30 Uhr) ihres aktuellen Sylt-Krimis „Einsames Grab“, den achten Band um das Ermittlertrio Blanck, Winterberg und Kreuzer. Gäste der kostenlosen Veranstaltung können den Band rund um die rätselhafte Ausgrabung eines kopflosen Mädchens erwerben, signieren lassen und Fragen an die preisgekrönte Autorin stellen. Zudem stellt Ehley den neunten Band der Reihe vor, der Ende April erscheinen wird.
Für die kleinen Gäste: am Sonntag, 17. April ab 11:00 Uhr steht großes Ostereiersuchen im Programm. Ausgestattet mit eigenem Körbchen beginnt die Suche nach gefärbten Eiern (natürlich aus Morsum) sowie Schokoladenhasen und süße Überraschungen – allen voran einen echten Osterhasen, den es zu entdecken gilt.
Information:
Fotos: Michael Schabacker