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Jordanien auf dem Teller

Jordanien ist ein kulinarischer Schmelztiegel. Hier treffen arabische Einflüsse auf orientalische, Rezepte aus Syrien, Irak und Saudi-Arabien werden mit jenen aus Libanon, Palästina, Israel oder Ägypten gemischt. Egal ob bei einem einfachen Beduinen-Essen in der Wüste oder in einem angesagten Restaurant in Amman, zur Vorspeise werden meist Mezze aufgetischt, typisch arabische Vorspeisen wie Hummus, Tabouleh, Baba Ganoush, Moutabal, Falafel oder Fatoush. Zur Hauptspeise gibt es Gerichte mit Hühner- oder Lammfleisch und viel Gemüse. In Jordanien ist das gemeinsame Essen ein Symbol der Gastfreundschaft. Jede Mahlzeit ist ein Fest. Fünf Orte, an denen Jordanien-Reisende die jordanische Küche kennenlernen können:

Beit Sitti – kochen lernen in familiärer Atmosphäre

Auf der großen Terrasse von Maria Haddad Hannania wird gehackt, gerührt und abgeschmeckt. Beit Sitti heißt auf Arabisch „Haus der Großmutter“ und das ist es auch. Im Haus ihrer Oma hat die junge Frau aus Amman zusammen mit ihren beiden Schwestern Dina und Tanja und ihrer Mutter Sherin eine Kochschule gegründet. Gemeinsam mit drei weiteren Frauen geben sie hier Kochkurse, für Paare oder größere Gruppen. Unter Anleitung fabrizieren die Teilnehmenden fluffiges Brot, grillen Auberginen für das Moutabal, schneiden Petersilie für das Tabouleh, rühren Granatapfelmelasse in die Salatsoße und schichten Reis und Hühnerfleisch für den Hauptgang Maglouba in einen Topf. Wenig später sitzen alle an einem Tisch und essen die vielen Köstlichkeiten, die sie unter der herzlichen Anleitung der Köchinnen zubereitet haben.

Amman Food Tours – ein kulinarischer Spaziergang durch die Hauptstadt

In Ammans quirligem Zentrum führen die Guides von Amman Food Tours durch die kulinarische Vielfalt der Stadt. Die Tour beginnt in der bekannten Rainbow Street, wo Manoushe – ein dünnes Fladenbrot mit der würzigen Kräutermischung Za’atar – den Auftakt bildet. Danach werden frische Falafel von einem der unzähligen Straßenstände probiert und der Souq Al-Sukar durchstöbert, ein geschäftiger Markt voller exotischer Gewürze und bunter Früchte. Der Höhepunkt der Tour ist ein traditionelles Essen in einem historischen Restaurant, auf der Speisekarte steht Mansaf, das Nationalgericht Jordaniens, zartes Lammfleisch in Joghurtsoße auf einem Bett aus Reis. Eine süße Verführung zum Abschluss gibt es natürlich auch, in einer der ältesten Konditoreien der Stadt.

Beit Khairat Souf – ein Frauenprojekt mit traditioneller Küche

Nördlich der jordanischen Hauptstadt liegt Jerash, eine der am besten erhaltenen römischen Städte. Neben den beeindruckenden antiken Säulengängen, Tempelruinen und dem ovalen Forum sollte man in Jerash auch das von lokalen Frauen geführte Beit Khairat Souf besuchen. Hier kosten die Gäste traditionelle jordanische Gerichte, die sie selbst aus frischen, lokal angebauten Zutaten zubereiten. Im schattigen Garten des Restaurants wird hausgemachtes Brot serviert, begleitet von Oliven und eingelegtem Gemüse aus der Region. Nach dem Essen lohnt sich ein Besuch im angeschlossenen Laden, in dem unter anderem hausgemachte Marmeladen angeboten werden.

Hashem – des Königs Lieblings-Falafel

Einfache Tische und Plastiktischdecken in einem einfachen Straßenrestaurant. Und hier soll der König zum Essen kommen? Allerdings. Schließlich handelt es sich bei Hashem um eine echte Falafel-Institution. Hier werden die besten Hirsebällchen von ganz Amman gebacken. Dass es sich dabei nicht um eine Touristenfalle handelt, beweisen neben den vielen Fotos der jordanischen Königsfamilie beim Essen in dem einfachen Restaurant auch die zahlreichen einheimischen Gäste. Das Restaurant in der Innenstadt ist längst kein Geheimtipp mehr und so muss man sich für einen Tisch ein wenig gedulden. Wer es eilig hat, kann die saftigen Falafel auch zum Mitnehmen bestellen. Wer danach noch Platz für einen Nachtisch hat, geht am besten um die Ecke zu Habibah und stellt sich dort noch einmal in die Schlange. Es lohnt sich. Denn bei Habibah gibt es köstliches Kunafa, ein traditionelles arabisches Dessert aus Käse- und Teigschichten, getoppt mit Pistazien und knusprigen Zuckerfäden.

Zarb – das Beduinen-Dinner aus dem Wüstensand im Wadi Rum

Zu einer Jordanien-Reise gehört neben dem Besuch der Felsenstadt Petra, UNESCO Welterbe und eines der sieben Weltwunder der Neuzeit, auch eine Übernachtung in der Wüste Wadi Rum. Die kulinarische Spezialität der Wüste ist Zarb – eine Art Beduinen-Barbecue. Lamm-, Hühnerfleisch und Gemüse werden dabei über heißen Kohlen in einer verschlossenen Sandgrube langsam gegart. Das Ergebnis ist bemerkenswert zartes Fleisch mit einer leicht rauchigen Note. Teil eines Zarb-Dinners ist das Gemeinschaftserlebnis, denn die Gäste sitzen um die Grube herum unter dem sternenklaren Wüstenhimmel und lauschen den Geschichten der Beduinen und ihren Liedern.

Foto: Jordan Tourism Board

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